Bronze für Johann, Platz 5 für Lucy
Vier Wochen nach den erfolgreichen Landeseinzelmeisterschaften mit Platz 1 für Lucy und Platz 3 für Johann standen für beide am vergangenen Samstag die Mitteldeutschen Einzelmeisterschaften auf dem Plan.
Vor dem Saisonhöhepunkt der u15 kurz vor den großen Ferien hatten beide Judoka unter der Woche mit gegensätzlichen Gewichtsproblemen zu kämpfen, was die Vorbereitung doch etwas störte.
Während Lucy (Klasse -48kg) seit den LEM in Kamenz deutlich an Körpergewicht verloren hatte und mit zu viel „Luft nach oben“ ein Ausschluss wegen des Nichterreichens des Mindestgewichts drohte, musste Johann (-55kg) Diät halten und Zusatzeinheiten schieben. Beide meisterten jedoch diese erste Hürde.
Johann steckte die Strapazen bestens weg und besiegte in seinem Auftaktkampf VASILE (PSV Gardelegen, ST) gleich im ersten Angriff mit einer Kombination und Ippon.
Das anschließende Halbfinale gegen den LEM-Sieger und Freund KONDAKOV (IPPON Rodewisch, SN) musste Johann wie schon vor vier Wochen an den Vogtländer abgeben, 3 Bestrafungen für Johann, ein halber Punkt für Dennis und eine taktisch clevere Leistung beendeten die Finalträume des Ostrauers, der sich aber im abschließenden Kampf um Platz 3 gegen Farell SCHÄTZLER (Erfurter KC, TH) wieder aufrappeln konnte, zweimal mit seiner Spezialtechnik durchkam und sich die Bronzemedaille sicherte.
Bei Lucy war das Gewichtsdefizit unübersehbar, sie hätte, wenn qualifiziert gewesen, auch eine Klasse tiefer -44kg starten können. Auch die vorzeitige Erfüllung der Kaderkriterien halfen der vierfachen Sachsenmeisterin mental nicht. Deutlich waren die Kraftunterschiede zu den Kontrahentinnen, was sich sowohl im Stand als auch im Boden offenbarte. Trotz dieses Handicaps versuchte sie mitzugehen, setzte vor allem gegen Erstrundengegnerin BAUER (Dessauer JC, ST) im Boden Akzente, verlor hier aber unumstritten nach Verlängerung durch Kampfrichter-Entscheid.
Ihr schneller Sieg im zweiten Kampf gegen NÄTHER (TSV Gera Zwötzen, TH) durch Ippon für ein Hüftrad gaben ihr etwas Auftrieb. Gegen die Rodewischerin SCHIMMEL im abschließenden Bronzekampf war jedoch heute kein Kraut gewachsen. Technisch und athletisch zu überlegen agierte die Vogtländerin, die am Ende mit einer Festhaltetechnik gewann und die Döbelnerin auf einen leistungsgerechten und auch nicht unverdienten aber undankbaren 5. Platz verwies.
Text und Bild: Jens Teuchert