Am ersten Novemberwochenende fanden im vogtländischen Rodewisch die Mitteldeutschen Meisterschaften der Altersklasse u15 statt.
Nachdem sich keiner der Döbelner Sportler bei den Landesmeisterschaften vor heimischer Kulisse Ende Oktober hatte qualifizieren können, erhielt Hannes Metzner (7. Platz -40 kg) aufgrund seines Kaderanwärter-Status’ von Landestrainer F. Jäde eine der sechs begehrten Wildcards für die höchste Meisterschaft dieser Altersklasse.
In einem Teilnehmerfeld von 8 Startern wurde diesmal, anders als noch in Döbeln, im Doppel-KO-System gekämpft.
Nach intensiver Erwärmung startete Hannes direkt als erster gegen Daniel Sacks vom JV Leipzig-Stahmeln in den Wettkampf. Gegen den Messestädter, immerhin Drittplatzierter der LEM, erhielt Hannes nach rund einer Minute Kampfzeit und zähem Abtasten eine Bestrafung für Hinausschieben. Durch diesen taktischen Fehler wachgerüttelt ging er nunmehr konzentrierter zu Werke und warf direkt in der nächsten Aktion seinen Gegner mit einem bilderbuchreifen Harai-tsuri-komi-ashi auf Ippon. Damit hatte er sich nicht nur das Halbfinale gesichert, sondern nebenbei auch seine Nominierung gerechtfertigt. Dort traf er auf einen alten Bekannten, Moritz Mäder vom Judokan Schkeuditz, der zwei Wochen zuvor in Döbeln Landesmeister wurde. Und auch in diesem Aufeinandertreffen unterlag Hannes relativ deutlich, diesmal durch Hidari-koshi-guruma, hatte aber nun noch die Chance auf Bronze.
Im kleinen Finale wartete in Oskar Freund vom JSV Auma, kein Geringerer als der Thüringer Landesmeister, auf den Döbelner. Die Bronzemedaille vor Augen entwickelte sich ein taktisch geprägter und vor allem aus Döbelner Sicht robust geführter Kampf, was dann auch am Ende den Ausschlag geben sollte. Beide Kontrahenten konnten sich keine Wertung erkämpfen und so ging es für beide in die Golden Score–Verlängerung. Gegen Ende der Kampfzeit, mittlerweile standen 5:30 Minuten und jeweils 2 Shidos auf der Tafel, startete Hannes einen starken Angriff, den sein Gegner mit Mühe abwehren konnte. Doch anstatt die restliche Zeit nun ablaufen zu lassen und den technischen Vorteil zu konservieren, griff Hannes weiter an, ohne dabei das Gleichgewicht des Gegners klar genug zu stören und erhielt dafür, zwar während des Heraustretens seines Gegners, dies wahrscheinlich aber durch diese Aktion bedingt, den dritten und kampfentscheidenden letzten Shido.
Für Hannes Metzner bleiben neben wertvollen Erfahrungen aber ein verdienter 5. Platz bei einem unverhofften Start in Rodewisch, mit dem er sich keinesfalls verstecken muss.