Premiere in doppelter Hinsicht
Große Aufregung machte sich in unserer Judohalle am vergangenen Donnerstag breit, denn es stand eine Gürtelprüfung an. Nicht nur für die Prüflinge war es die erste von hoffentlich vielen – nein, auch der Prüfer selbst stand vor seinem Debüt. In diesem Jahr konnte Jens Wetzig endlich seine Graduierungsberechtigung erwerben, was erst durch die Umstrukturierung und Aktualisierung der Lizenzen im Lehr- und Prüfungswesen des Judo-Verbands Sachsen möglich war. Ob er aufgeregt war? „Na ja, doch. Ein kleines bisschen.“
Aber zurück zu unseren eigentlichen Stars des Tages. Gleich sieben kleine Judoka stellten sich der Aufgabe und legten die Prüfung zum 8. Kyu ab, die noch nach der alten Prüfungsordnung durchgeführt wurde. Etliche von ihnen waren zuvor schon in der Krümelgruppe aktiv und wechselten zu Beginn des Schuljahres in die größere Trainingsgruppe der U9/U11, in der sie viele neue Sachen lernen konnten. Kurz vor der Prüfung hieß es aber trotzdem 6x intensive Prüfungsvorbereitung unter der Leitung von Jens Abel. Und die hat sich gelohnt: Alle konnten am Ende des Tages ihre Prüfungsurkunde und ihre neuen weiß-gelben Gürtel in Empfang nehmen! Herzlichen Glückwunsch.
Aber was gehört denn nun eigentlich alles dazu? Was musste den wachsamen Augen des Prüfers gezeigt werden? Zunächst einmal muss jede/r Judoka die Falltechniken beherrschen, denn es soll sich bei Wurftechniken niemand verletzen. Also hieß es: Falltechnik rückwärts und Falltechnik seitwärts zeigen (vorwärts gibt es auch, aber das kommt später). Sobald die erste Hürde gemeistert war, ging es auch schon zu den Wurftechniken. Gleich zwei davon sollten präsentiert werden: eine Hüfttechnik (O-goshi oder Uki-goshi) und eine Fußtechnik nach hinten, O-soto-otoshi genannt. Die japanischen Begriffe müssen da natürlich auch sitzen, wenn der Prüfer sie ansagt. Aber das war kein Problem und schon ging es weiter zu den Bodentechniken, denn im Judo kann nicht nur geworfen werden, das Gegenüber kann auch im Boden auf dem Rücken fixiert werden. Zwei verschiedene Festhalten, die den meisten ohnehin aus der Krümelgruppe bekannt waren, wurden gezeigt. Natürlich mussten die Grundformen im Stand und im Boden auch in der Bewegung angewendet werden, denn im Wettkampf agiert und reagiert man mit dem Gegner bzw. der Gegnerin. Apropos Wettkampf – auch der war unseren Prüflingen nicht fremd. Man könnte sie fast schon kampferprobt nennen, waren sie schließlich am vergangenen Wochenende beim Weihnachtsturnier dabei und auch beim alljährlichen Anfänger-Randori im September. So konnte auch die Bodenrandori-Aufgabe als letzter Teil der Prüfung von allen erfüllt werden. Mit der neuen Graduierung können sie künftig auch an Turnieren anderer Vereine teilnehmen und sich dort mit anderen Judoka ihres Alters und ihrer Gewichtsklasse messen.
In Zukunft werden sich die Prüfungen ein wenig anders gestalten als bislang, denn ab 01.01.2024 tritt die neue Prüfungsordnung des Deutschen Judo-Bundes endgültig in Kraft. Auch da enthalten die Graduierungen verschiedene Teilbereiche, die aber individueller ausgestaltet werden können. Der 8.Kyu dient dann als Einstieg für Groß und Klein.
Habt ihr jetzt Lust bekommen, Judo auch einmal auszuprobieren oder kennt jemanden, der Lust darauf hat? Dann schaut gern bei uns vorbei! Auch wenn ihr zu den Kleinsten gehört – wir haben eine Krümelgruppe für Kinder unter 7 Jahren. Was ihr da lernt? Natürlich stehen die Bewegung, Koordination und ganz viel Spiel und Spaß im Vordergrund. Um den Einstieg ins Judo zu erleichtern, findet das Training im Boden statt, wo spielerisch die Prinzipien der Falltechniken, des Haltens und des Umdrehens/Umkippens erlernt werden. Aktuell sind noch Plätze offen, also kommt vorbei und macht mit!